Bevor ich mit meiner Arbeit an der Môreson Special School begonnen habe, hatte ich den Montag noch frei, um mich in der Wohnung vollständig einzurichten, eine Inventarliste zu erstellen und das erste Mal einkaufen zu gehen (der Supermarkt ist zum Glück fußläufig erreichbar).
Somit war der Dienstag, der 3.9 dann mein erster Arbeitstag an der Môreson Special School. Meine Schulleiterin hat mich morgens abgeholt und zur Schule gebracht, wo sie mit mir einmal das Gelände abgefahren ist. Was mich überrascht hat, war die Größe des Schulgeländes: Es gibt einen Ziegen- und Hühnerstall, einen Schulgarten, eine Küche, einen Spielplatz für die jüngeren Schüler, sowie eine Kompostierungs- und eine Recyclinganlage. Die SchülerInnen arbeiten in ihren Klassen in den verschiedenen Werkstätten mit und kochen z.B. das Mittagessen. Nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen sind, ging es auch direkt schon los: Ich wurde von sehr vielen Kindern freundlich begrüßt und natürlich umarmt. An der blauen ASC-Jacke haben die Meisten sofort erkannt, dass ich die neue Freiwillige bin und haben mich voller Begeisterung und Vorfreude gefragt, wann ich das erste Mal Sportunterricht (physical education, abgekürzt PE) mache. Um 7:15 Uhr gibt es täglich eine kurze Lehrerkonferenz, bei der anstehende Aufgaben und Termine besprochen und wichtige Entscheidungen diskutiert werden. Nachdem meine Schulleiterin mich dort den Lehrern vorgestellt hatte, wurde ich auch auf dem Schulhof noch einmal der ganzen Schule vorgestellt (das war mir fast ein bisschen zu viel Aufmerksamkeit…). Sportunterricht habe ich am ersten Tag noch nicht gegeben, sondern stattdessen eine Inventarliste des Sportraums erstellt. Das war sehr hilfreich, um einen Überblick über das zur Verfügung stehende Material zu bekommen. Nach dem Mittagessen war mein erster Arbeitstag auch schon vorbei und ich wurde wieder nach Hause gefahren.
Am Mittwoch war glücklicherweise noch ein Freiwilliger von der Stadtmission aus der Schweiz an der Schule, der mich beim Sportunterricht unterstützt hat und mir so den Einstieg deutlich erleichtert hat. Die Woche über habe ich die verschiedenen Klassen kennengelernt und mit ihnen vor allem kleine Spiele gemacht, um das jeweilige Leistungsniveau einschätzen zu können. An sich hat der Sportunterricht in der ersten Woche besser funktioniert als erwartet, allerdings ist die Verständigung v.a. mit den jüngeren Schülern noch ziemlich schwierig – das wird aber sicher im Laufe der Zeit besser werden. Auch an das frühe Aufstehen (5:30 Uhr) muss ich mich noch gewöhnen 😉 Mein Vegetarier-Dasein habe ich außerdem schon am ersten Tag aufgegeben, da wirklich jedes Mittagessen an der Schule Fleisch enthält.
Nach einer fast dreistündigen Lehrerkonferenz am Freitag hat für mich das erste Wochenende in Windhoek begonnen. Am Abend bin ich mit den anderen beiden Freiwilligen aus Windhoek, Lukas und Lena, in eine Bar gefahren, um das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Niederlande zu schauen. Bis auf das Ergebnis war der Abend sehr schön!

Lukas und Lena sind das ganze Wochenende über bei mir geblieben und haben mir Gesellschaft geleistet (mein Projektpartner kommt erst am 18.9 an…). Gemeinsam haben wir am Wochenende ein wenig die Stadt und mein Wohnviertel erkundet und das namibische Eis getestet.
Bis bald!