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Vorbereitungsseminar in Clausthal-Zellerfeld

Für alle weltwärts-Freiwilligen des ASC Göttingen von 1846 e.V. war es letzte Woche soweit: Das große Vorbereitungsseminar in Clausthal-Zellerfeld stand an. Mit einigen Fragen und Vorfreude auf das Wiedersehen mit den Anderen im Gepäck habe auch ich mich auf den Weg in den Harz gemacht.

Am Anreisetag gab es nach der Anmeldung und Begrüßung direkt Abendessen; anschließend konnte sich jeder eins von mehreren Angeboten zur Abendgestaltung, z.B. Film schauen oder Kartenspiele, aussuchen. Das Highlight des ersten Tages war auf jeden Fall, dass alle Freiwilligen die begehrten blauen ASC-Sportjacken erhalten haben, sodass wir rein äußerlich schon als Gruppe erkennbar waren.

Die nächsten Tage liefen allesamt ähnlich ab: Nach dem Frühstück traf man sich in den Seminarräumen, um sich intensiv mit seinem bevorstehenden Freiwilligendienst zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Dafür wurden die insgesamt etwa 80 weltwärts-Freiwilligen in drei kleinere Teams aufgeteilt: Eine Gruppe bildeten die Freiwilligen aus Südafrika, eine die Freiwilligen aus Namibia und eine Gruppe setzte sich aus den sog. RUTS-Ländern (Ruanda, Uganda, Tansania und Sambia) zusammen. Von neun bis in der Regel 18 Uhr arbeitete man in den Gruppen zu verschiedenen Themen. Nach dem Abendessen gab es immer noch einen abschließenden Programmpunkt, wie zum Beispiel ein Headis- oder Sportturnier.

Unser Team beim Sportturnier bestehend aus den Freiwilligen aus Windhoek, Rehoboth und Eenhana (Verkleidung war Pflicht!) 🙂

Im Laufe der Woche haben wir Vorträge zu den Themen Kolonialismus, Rassismus und den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen etc. gehört, wobei das jeweils behandelte Thema die meisten über die Seminarraumgrenzen hinweg beschäftigt und zum Nachdenken angeregt hat. Aber auch die praktische Übung kam u.a. mit einem Selbstverteidigungskurs und einem Erste-Hilfe-Kurs nicht zu kurz. Mit der großen Bandbreite an Themen wurde versucht, uns in der gegebenen Zeit bestmöglich auf unseren Freiwilligendienst in den jeweiligen Ländern vorzubereiten.

Am Dienstag fand in der Turnhalle die offizielle Entsendeveranstaltung statt, zu der neben Boris Pistorius (SPD), niedersächsischer Minister für Inneres und Sport, auch Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Deutschen Sportjugend eingeladen waren.

Die ganze Woche hat uns unsere Projektmanagerin Ulla begleitet und unterstützt. Ulla ist Namibierin und wird unsere Ansprechperson vor Ort sein, an die wir uns jederzeit wenden können. Dass Ulla bei unserem Vorbereitungsseminar dabei war, war super hilfreich, da wir ihr alle Fragen stellen konnten, die uns noch so im Kopf herumgeschwebt sind.

Was mich an dem Vorbereitungsseminar besonders fasziniert hat, war der starke Gruppenzusammenhalt, der in nur acht Tagen entstanden ist. Durch diverse Kennlernspiele und in Gruppen zu bearbeitende Aufgaben haben wir uns sehr schnell und auch sehr intensiv kennengelernt: So haben wir zum Beispiel einen „Lebensfluss“ gestalten sollen, in dem wir Höhen und Tiefen unseres Lebens darstellen sollten. Anschließend hat jeder in einer Kleingruppe, so viel wie er persönlich wollte, über seinen „Lebensfluss“ erzählt. Dabei ist in meiner Gruppe auch über private, emotionale und auch schwierige Themen gesprochen worden. Natürlich haben auch die unterschiedlichen Sportaktivitäten dazu beigetragen, dass wir 20 Namibia-Freiwillige als Team zusammengewachsen sind. Der emotionale Höhepunkt der ganzen acht Tage war die letzte gemeinsame Übung am Samstagvormittag: Wir haben uns im Spalier aufgestellt und nacheinander ist eine Person mit geschlossenen Augen langsam durch dieses Spalier gelaufen. Währenddessen haben die anderen der Person in der Mitte nette Sachen ins Ohr geflüstert. Entgegen meiner Erwartung waren das eben nicht oberflächliche Aussagen wie „Du bist nett.“, sondern persönliche und individuelle Dinge, sodass letztendlich fast alle geweint haben, auch diejenigen, von denen man es vorher nicht erwartet hätte. Dieser unfassbar schöne und bewegende Moment mit der Gruppe hat uns alle zusammengebracht und wird vermutlich jeden noch lange beschäftigen und ihm in Erinnerung bleiben.

Die Namibia-Freiwilligen mit unserer Projektmanagerin Ulla (vorne rechts)

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